Dresden

1949 bis 1990

„Rundkino“ - Filmtheater Prager Straße

Im Zuge der Neubebauung der Prager Straße entstand gegen Ende der Baumassnahmen, von 1969 bis 1972, das Filmtheater an deren nordöstlichen Ende. Als Abschluß des neu erbauten Straßenzuges sollte es von allen Seiten die gleiche Ansicht bieten, so dass die Architekten sich für die ungewöhnliche Form entschieden. Das Gebäude hat einen Durchmesser von 50 m und eine Höhe von 20 m. Nach seiner Eröffnung am 7. Oktober 1972 bekam das Filmtheater Prager Straße aufgrund seiner markanten runden Form schon bald im Volksmund den Namen „Rundkino“, auch der weniger schmeichelhafte Spitzname „Robotron-Papierkorb“ wurde verwendet, was durch seine Nähe zum Gelände des VEB Kombinat Robotron und den dort entwickelten - international häufig nicht konkurrenzfähigen - Erzeugnissen begründet war. Der große Saal im Filmtheater bot über 1.000 Zuschauern Platz und das Kino diente als Erstaufführungshaus für den Bezirk Dresden. Doch auch Konzerte und verschiedene andere Veranstaltungen fanden im Filmtheater auf der Prager Straße statt.
Nach der Wende wurde das Rundkino mehrfach umgebaut und verlor an Bedeutung, nicht zuletzt durch den Bau das nahe gelegenen Kristallpalastes. Im Laufe der Jahre gab es wiederholt Betreiberwechsel, heute ist es wieder als Kino in Betrieb. Gab es ursprünglich nur den großen und einen kleineren Saal, bietet das Rundkino heute in sieben Sälen insgesamt 1.447 Sitzplätze. Davon finden sich 898 Plätze im Saal 1, der auch heute noch der größte Kinosaal in Sachsen ist und die größte Kinoleinwand in Sachsen besitzt.